Laufschuhe mit einer starken Dämpfung, gut oder schlecht ?
Ein Schuh mit starker Dämpfung ist grundlegend nichts Negatives.
Dämpfungmaterialien absorbieren Aufprallkräfte. Die in der Zwischensohle integrierten Schaumstoffe schützen vor Unebenheiten des Untergrunds.
Wie so oft, gibt es auch hier keine allgemeingültige Regel, die für jeden zutrifft, weil die Wahl des passenden Laufschuhs von deinem Körper und dessen Vorgeschichte bzw. von deinen letzten Erfahrungen mit Schuhen abhängt. Insbesondere spielen Verletzungen oder Beschwerden eine Rolle!
NATÜRLICHE DÄMPFUNG
Barfußlaufen ist die natürlichste Art sich fortzubewegen. Das ist zwar ein "extremes" Beispiel, aber es dient als Ausgangspunkt. Im Zusammenspiel mit der Achillessehne, Waden, Beinmuskulatur, Oberschenkel usw. federt die perfekte Struktur unseres Fußes Erschütterungen auf natürliche Weise ab. Der gesamte Körper absorbiert Aufprallkräfte.
Unsere Fußstellung und Schritttechnik sorgen für eine gute Dämpfung. Natürlich tragen wir fast alle ständig Schuhe, die über ein Minimum an Dämpfungsvermögen verfügen sollten.
DÄMPFUNG FÜR WEN UND WARUM?
Läuferinnen ab 75kg und Läufer ab 85 kg benötigen in der Regel eine üppigere Dämpfung. Natürlich ist diese nicht zwingend, jedoch kann ein festerer Schuh helfen, die Wirkungen der Schwerkraft und des Gewichts abzumildern.
Dämpfung bedeutet vor allem Komfort. Sei es bei lockeren Läufen und niedrigem Tempo oder auf langen Distanzen, bei denen es wichtig ist, die körperliche Belastung über viele Kilometer zu mindern und abzufedern, wenn der Körper dies weniger gut kann.
ACHTE AUF RISIKEN ...
Bei zu viel Dämpfung ist das Material meist zu weich bzw. lässt es sich zu leicht komprimieren (und ist nicht optimal an die Bodenbeschaffenheit angepasst). Wenn die Dämpfung nicht strukturiert oder zu üppig ist, führt sie zu Instabilität.
Eine zu hohe Sohle nimmt dem Fuß das Gefühl für den Untergund, an welchen er sich anzupassen versucht. Das dynamische Gefühl geht verloren. Insbesondere beim Trailrunning verhindert eine zu dicke Sohle, dass wir ausreichend reaktionsfähig sind.
Instabilität kann mit Übergewicht zusammenhängen, muss sie aber nicht, da sie genauso durch sehr leichte und voluminöse Materialien bedingt sein kann, über die heute viele Laufschuhe verfügen.
Achte also auf Verspannungen, Sehnenentzündungen und Verdrehungen, die dem Körper schaden und den Laufstil negativ beeinflussen können!
WAS IST MIT DEM GLEICHGEWICHT ?
Für ein gutes Gleichgewicht sorgt eine Sohle mit moderater Dicke, die auf zig Technologien verzichtet, die das Material zu voluminös machen. Wenn deine Muskulatur und der Fuß den Untergund "fühlen" können, passt sich dein Körper auf natürliche Art an und führt angemessene Bewegungen aus.
Zu viel Dämpfung verzögert den Zehenabdruck. Dein Körper muss jedoch mit den einwirkenden Kräften adäquat umgehen können. Eine angepasste Dämpfung in Kombination mit einer Sprengung von weniger als 8 mm (4 mm und weniger für Fortgeschrittene) verhindert die Bremsphase.
Der beste Tipp: arbeite am eigenen Laufstil und stärke deine Muskulatur! Ein gestraffter Körper verletzt sich weniger, ein gleichmäßig getakteter Schritt und ein gut aufgesetzter Stand sparen Kraft und mindern Belastungen.
Dämpfung ja, aber nicht nur, auf die richtige Dosierung kommt es an!